Quiz

Schritt 1 von 10

Was ist die Hauptstadt von Australien?


Warum diese Frage so oft in die Irre führt

Wer Australien hört, sieht vor dem geistigen Auge sofort fotogene Wahrzeichen – ein segelähnliches Opernhaus an einer funkelnden Bucht oder eine Skyline direkt am Wasser. Weil diese Bilder in Reiseführern dominieren, nehmen viele Menschen automatisch an, dass die größte und bekannteste Metropole auch den politischen Mittelpunkt stellt. Das ist jedoch ein Irrtum: Die tatsächliche Hauptstadt liegt weder an der Küste noch blickt sie auf den Pazifik, sondern entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als Kompromiss zwischen zwei rivalisierenden Wirtschaftszentren.

Ein geplanter Regierungssitz

  • Die Stadt wurde auf dem Reißbrett entworfen, nachdem das Parlament beschlossen hatte, eine eigene Bundes­hauptstadt zu errichten, die keine der bestehenden Kolonien bevorzugt.
  • Ein amerikanisches Architekten­paar setzte auf das Gartenstadt-Prinzip: großzügige Grünzüge, weite Sichtachsen und ein künstlich angelegter See prägen bis heute das Stadtbild.
  • Dank der bewussten Planung erhielten nationale Galerien, Archive und Forschungseinrichtungen schon früh repräsentative Standorte sowie ausreichend Platz für Erweiterungen.

Warum man die „versteckte Hauptstadt“ leicht übersieht

Die Innenstadt verzichtet auf Hochhausschluchten; statt Fährverkehr dominiert das Brummen von Parlamentsbussen. Reisende, die Australien von Ost nach West durchqueren, lassen den Binnenstaat oft links liegen, weil Strände und Korallenriffe verlockender erscheinen. Doch wer einen Abstecher wagt, entdeckt einen ruhigen, beinahe akademischen Charme: Radwege entlang von Eukalyptus­wäldern, Wochenmärkte mit regionalem Wein und Sternen­himmel ohne Lichtverschmutzung.

Spannend ist auch die Rolle der Stadt in der Architekturgeschichte: Sie gilt als frühes Beispiel moderner Stadtplanung auf der Südhalbkugel und wurde in den letzten Jahren mehrfach als „lebenswerteste Binnenstadt“ des Kontinents ausgezeichnet. Eine oft zitierte Anekdote lautet, dass sich selbst Einheimische aus den Küstenmetropolen schwer tun, alle Straßen zu nennen – so selten müssen sie tatsächlich hin. Wer das Land jedoch verstehen will, sollte die politisch-kulturelle Herzkammer nicht unterschätzen.